Es begann im Winter 1995/96, als drei Ministranten der Pfarrei Sankt Johann Baptist Edelstetten während
der Krippenzeit parallel zur Edelstetter Barockkrippe ihre eigenen Hauskrippen für die Öffentlichkeit
zugänglich machten. Bereits ein Jahr früher wurde von Peter Zeman und Josef Gerstlauer die Krippe der
Familie Josef Mörz nach fast 30 Jahren zum ersten Mal wieder aufgestellt. Bis heute wird diese bäuerliche
Großkrippe in einem extra Kellerraum der Familie Mörz gezeigt. So konnten die Besucher damals drei Krippen
entlang des Edelstetter Krippenwegs besichtigen.
Das große Interesse der Öffentlichkeit am Krippenschauen in diesen ersten Jahren löste ein regelrechtes
Ameisentreiben bei den Edelstetter Krippenfreunden aus. Der damalige Kultur- und Brauchtumsförderer
Dr. Viktor Sprandel aus Krumbach stand stets mit Rat und Tat zur Seite. Man entschloss sich, eine
alte Kevelaer-Krippe, ca. 50m vom Edelstetter Kirchplatz entfernt an der Hauptstraße, zu zeigen.
Auch diese Krippe, die in Gemeinschaftsarbeit gestaltet wurde, fand Anklang bei der Gemeinde und bei allen Besuchern.
In Edelstetten ist und war man bestrebt, immer wieder etwas Neues den Besuchern zu präsentieren.
Alte Krippen aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und mit viel Mühe und Kleinstarbeit wieder aufzustellen.
So wurde in den Jahren 2000/2001 die Großkrippe des Laienschnitzers Josef Zeller aus Edelstetten,
die sogenannte "Bauernzeller-Krippe", der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Krippenfreund Peter Zeman beauftragte immer wieder Schnitzer aus der näheren Umgebung Figuren für
den Edelstetter Krippenweg zu schaffen. Schließlich griff Zeman, der seit seiner Kindheit ein Faible
für Krippen besitzt, selbst zum Schnitzmesser. In Zusammenarbeit mit seinem Vater entstand in den
Jahren um 1995 eine sogenannte Freilandkrippe mit bekleideten Figuren, die bis heute besichtigt werden kann.
Das Jahr 2004 brachte schließlich eine Neuheit, die heute in Edelstetten für das schwäbische Krippenparadies
im Landkreis Günzburg von Bedeutung ist. Am südlichen Ortsende Richtung Attenhausen ist eine orientalische
Simultankrippe in einem von Peter Zeman eigens eingerichteten Krippenstadl zu sehen. Helmut Reischl - ein
ehemaliger Langenhaslacher - fertigte für seinen Edelstetter Krippenfreund Peter Zeman diese handgeschnitzte
Krippe mit großartigen Figuren. Reischl, dessen Werk mit der Schnitzkunst des Werdenfelser Landes gleichgestellt
wird, hat im schwäbischen Raum einen festen Namen. Man möge hierfür die Krippen in Illerberg, Breitenthal,
Jettingen und Edelstetten nennen.
Im Winter 2008 interessierte sich das Augsburger Regionalfernsehen erstmals für den Edelstetter Krippenweg.
Mit großer Freude, aber auch mit etwas Stolz, konnte Krippenfreund Peter Zeman seinen damals neuen Krippenstadl
präsentieren. Seit diesem Fernsehauftritt ist Zeman mit "seinem" Edelstetter Krippenweg weit über die Grenze
bayrisch Schwabens hinaus bekannt. Das allein zeigen die unzähligen Krippenbesucher, die jedes Jahr kommen.
Reisegruppen aus ganz Bayern, Baden-Württemberg und der Bergregion, die mit Bussen kommen, führt Peter Zeman
zu den Edelstetter Privatkrippen.
Bei Peter Zeman können heuer insgesamt drei Großkrippen besichtigt werden. Somit ist der Edelstetter Krippenstadl
allein schon einen Besuch wert, aber auch die Krippe im Haus Josef Mörz wird entlang des Krippenwegs geöffnet.
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Hochzeit zu Kana - Josef Zeller um 1935
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